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Norwegen – ein Winterabenteuer in den Polarnächten

Als wir im Sommer 2022 vier Wochen lang durch Norwegen gereist sind (Reisebericht findest du hier ebenfalls über das Menü) haben wir uns so richtig in dieses wunderbare Land mit seinen beeindruckenden Naturgewalten und -schönheiten verliebt. Damals haben wir uns oft gefragt, wie es hier wohl im Winter aussehen mag. Noch im Sommer waren einige Pässe schneebedeckt und die Schneemobile standen noch vor den Häusern. Im Sommer war es zur Zeit der Mitternachtssonne oberhalb des Polarkreises auch nachts taghell, da die Sonne nicht untergegangen ist. Im Winter hingegen geht sie hingegen überhaupt gar nicht auf, was ja doch noch einmal etwas ganz Spezielles ist. Daher war es uns mit diesem Punkt schon ein bisschen mulmig, denn wie man mit der Dunkelheit zu dieser Zeit zurechtkommt weiß man ja erst, wenn man vor Ort ist. Aber getreu dem Motto „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ waren wir bereit, dies einmal auszuprobieren.

Vorbereitet haben wir uns auf jede Wetterlage, denn es ist durchaus möglich, dass die Temperaturen hier auch einmal bis -30°C abfallen. Unsere Packliste hat demnach Einiges beeinhaltet. Klar war dass wir einen großen Vorrat an Scheibenfrostschutz, Enteiser & Co mitnehmen müssen. Die Dichtungen unseres Autos haben wir schon vor der Abreise mit einem speziellen Fett bearbeitet, um einem Einfrieren vorzubeugen. Neue Winterreifen waren zum Glück eh dran, also mussten nur noch Schneeketten besorgt werden. Dazu einen Spaten, um sich aus einer misslichen Schneelage befreien zu können. Eine Heizdecke mit Akku, einen gasbetriebenen Campingkocher, um sich notfalls unterwegs auch ein heißes Getränk bereiten zu können durfte ebenfalls nicht fehlen. Dazu noch einen Reservekanister Diesel, denn gerade im Norden des Landes ist es eher dünn besiedelt und Tankstellen auch nicht so häufig. Da wir mit unseren Hunden reisen mussten hier auch noch einige Formalitäten (gültiger Tolllwutschutz und nachgewiesene Entwurmung Fuchsbandwurm erledigt werden. Dazu Wintermäntel und einen ordentlichen Pfotenschutz, was wir vorher ausgiebig mit ihnen geübt haben. Das klingt jetzt nach mehr Vorbereitung als es war, wir hatten im Grunde genommen erst 4 Wochen vorher entschieden, dass wir es nun wirklich machen und haben es locker geschafft 🙂

Unsere Reise wird uns in 4 Etappen und ca. 2.500 km auf die Vesterålen in die Nähe von Sortland führen. Die Vesterålen und auch die angrenzenden Lofoten verfügen durch den Golfstrom auch im Winter über ein recht mildes Klima, was in anderen Teilen des Landesinneren ganz anders aussehen kann. Am Zielort werden wir dann ca. 350km nördlich des Polarkreises sein 🙂

20.12.2024 – Es geht los!

Wir starten unsere Reise Richtung Dänemark und checken morgens in Puttgarden auf die Fähre nach Dänemark ein. Es ist die erste Fährfahrt für unsere jungen vierbeinigen Begleiter und sie meistern sie mit Bravour 🙂 Es ist ordentlich Seegang, so dass die Kinder am Nachbartisch sehr schnell ihr Frühstück wieder loswerden… Zum Glück dauert die Überfahrt nur 45 Minuten 😉 Unsere erste große Pause machen wir dann in Schweden bei traumhaftem Wetter!

Abends erreichen wir nach insgesamt ca. 11 Stunden Fahrt (mit Hundepausen) und ca. 750 km unsere Unterkunft in Grebbestad. Unsere Hütte liegt auf einem Campingplatz. Als wir ankommen ist alles sehr einladend und hell erleuchtet, hier haben wir es gut getroffen. Auf unserem Abendspaziergang stellen wir dann fest, dass wir hier wirklich alles für uns haben, außer uns ist weit und breit kein anderer Mensch auf diesem Platz.

21.12.2024 – Es geht weiter nach Norwegen!

Da wir heute eine ähnliche Fahrtstrecke haben wie gestern brechen wir zeitig auf, können jedoch noch gerade eben einen kleinen Spaziergang im Hellen machen. Hier scheint es wirklich sehr schön zu sein!

Schon nach kurzer Fahrt passieren wir die norwegische Grenze und landen mitten im Winter 🙂

Da es auch hier schon recht früh dunkel wird legen wir die letzten Stunden der Fahrt im Dunkeln zurück. Unsere Unterkunft Vasfjellet Home liegt in Klæbu, kurz vor Trondheim. Die letzten Kilometer führen uns über einsame Straßen durch schneebedeckte Wälder. Als wir dann um 19.30 Uhr vor einem dunklen und verlassenen Haus ankommen bekommen wir schon einen kleinen Schreck. Doch zum Glück erreichen wir den Vermieter, wir können durch einen eigenen Zugang unsere Herberge für heute Nacht betreten und haben eine komplette Ferienwohnung ganz für uns! Auf dem Abendspaziergang werden wir mit einer traumhaften Winterlandschaft belohnt.

22.12.2024 – Auf nach Nord-Norge!

Glücklicherweise haben wir am nächsten Morgen im Hellen noch ein wenig Zeit, um diese zauberhafte Winterlandschaft zu genießen. Ein bisschen müssen wir uns jedoch auch sputen, es liegen wieder etwas über 8 Stunden Fahrt vor uns.

Im Laufe der Fahrt zeigt sich sogar noch ein wenig die Sonne. Hier schafft sie es um 11.30 Uhr allerdings auch nur noch bis knapp über den Horizont. Ab morgen, wenn wir den Polarkreis überquert haben und in die Polarnacht eintreten werden wir sie dann gar nicht mehr zu sehen bekommen.

Die Fahrt heute beschenkt uns immer wieder mit so herrlichen Ausblicken, dass die Zeit wie im Fluge vergeht. Zwischendurch wird es allerdings etwas glatt, so dass aus den geplanten knapp 9 Stunden dann doch eher 11 Stunden werden.

Soooo schöne Farben…
So stimmungsvoll…

Tatsächlich bekommen wir heute auch einen Elch zu sehen :-)) Als wir im Sommer 2022 vier Wochen mit dem Wohnwagen durch Norwegen gefahren sind haben wir uns das sehr gewünscht, aber nur welche durch das Fernglas ausmachen können. Sehr beliebt sind sie oft nicht, denn sie verursachen häufiger schwere Autounfälle. Mit ihrer enormen Schulterhöhe von 2,30m bleiben sie oft einfach auf der Straße stehen, was die Begegnung mit ihnen nicht ganz ungefährlich macht. Dieser Elch stand neben der Straße, kurz darauf liefen noch zwei Elche neben der Straße und dann ist auch noch direkt vor unserem Vordermann ein Elch über die Straße gelaufen. Zum Glück war das alles sehr entspannt. Insgesamt kommen wir heute auf 4 Elche aus nächster Nähe, was für eine Freude! 🙂

Hurra, ein Elch!!! Andere buchen dafür eine Elch-Safari, auf uns wartet er am Wegesrand geduldig, bis wir auch das letzte Foto im Kasten haben – was für ein Geschenk!!!

Da wir ab 15 Uhr im Dunkeln weiterfahren ist es mir mit den Elchen doch etwas mulmig, aber weitere Elche treffen wir nicht. Wir passieren heute den Übergang nach Nord-Norwegen und kurze Zeit später den Polarkreis. Es ist schon dunkel, daher können wir keine Winterbilder vom Arctic Circle Center machen.

Kurz hinter dem Polarkreis fegt ein ziemlicher Schneesturm über die Tundra. Die Straßenverhältnisse sind zwar gut, aber die Sicht ist doch recht miserabel. daher bekommen wir schon einen ziemlichen Schrecken, als auf einmal eine kleine Herde Rentiere mitten auf der Straße steht.

Ganz schön ungemütlich….

Gegen 20 Uhr erreichen wir dann unsere Unterkunft in Nordnes. Genau hier sind wir im Sommer 2022 tatsächlich auch schon für eine Nacht mit dem Camper gewesen und haben die für diese Gegend bekannte Møsbrømlefse gegessen. Im Winter ist hier alles verlassen, obwohl außer uns auch noch andere Gäste hier sind. Die Gastgeberin ist sehr nett und erzählt uns, dass wir Glück hatten, dass der Pass über den Polarkreis nicht gesperrt war wegen des Schnees. Puh, da haben wir wirklich Glück gehabt!

23.12.2024 – Ankommen am Zielort begrüßt von Polarlichtern

Da wir nun schon mitten in der Polarnacht sind wird es schwierig, noch einen Blick im Hellen auf unsere Unterkunft zu werfen. Aber hierher kommen wir auf der Rückfahrt ja noch einmal zurück. Heute haben wir es auch nicht ganz so weit und sollten unseren Zielort am Godfjord in der Nähe von Sortland am späten Nachnittag erreichen.

Nun fahren wir den ersten Tag komplett in der Polarnacht. Einerseits ist es sehr faszinierend und andererseits aber auch ein wenig bedrückend. Zu Beginn fühlen wir uns wie in Herr der Ringe -lauter karge Felsen und kleine Lichtermeere dazwischen. Die Färbung des Himmels ist auch sehr speziell, aber auch stimmungsvoll.

Wie in Herr der Ringe….
Und überall kleine Lichtermeere…

Gerade haben wir uns ein wenig an diese Ausblicke gewöhnt da klart es auf und wir werden mit einem ganz anderen Farbspektrum überrascht.

Unsere Mittagspause halten wir bei – 10 Grad etwas kürzer, dürfen aber dabei einen fantastischen Ausblick genießen. Solche Farben, wie wir sie hier erleben dürfen haben wir noch nie vorher gesehen, es ist wunderschön!

So traumhaft schön!

Wir fahren um 13.15 Uhr dann mit der Fähre von Bognes nach Lødingen auf den Vesterålen, wo wir um 14.15 Uhr ankommen. Von hier sind es dann nur noch knapp 1,5 Stunden bis zu unserer Unterkunft.

Da kommt unsere Fähre – solche Farben haben wir noch nie gesehen!
Begrüßung auf den Vesterålen – traumhaft schön und das ganz ohne Sonne!

So wie es scheint liegt unsere Unterkunft so ländlich, wie wir es uns vorstellen. Unser Vermieter schrieb uns morgens, dass er uns die Heizung im Haus auf 23 Grad gestellt und den Schlüssel stecken lassen hat. Als wir ankommen werden wir auch mit einer schönen Beleuchtung begrüßt. Dies scheint eine norwegische Tradition zu sein, einen Gast so willkommen zu heißen. Uns gibt es gleich ein sehr schönes Gefühl 🙂 Die Unterkunft ist sehr gemütlich und liebevoll eingerichtet, sogar für ein wenig Weihnachtsdeko wurde gesorgt. Und als wären wir heute nicht schon genug beschenkt worden zeigt sich abends das Nordlicht direkt über unserem Haus!

Was für ein Glück wir haben ahnen wir hier noch nicht, für die nächsten Tage sind sehr viele Nordlichter angekündigt. Was uns hier allerdings einen kleinen Strich durch die Rechnung macht ist das Wetter. Die Wärme des Golfstroms hat eben auch Nachteile… Durch das milde Klima regnet es hier sehr viel und der Himmel ist fast komplett wolkenverhangen. Wir werden in den nächsten Tagen also nur einen diffusen Schimmer hinter der dicken Wolkendecke sehen. Später erfahren wir, dass dies sehr häufig der Fall ist und viele der spektakulären Fotos einen Monat geduldiges Warten erfordert haben. Umso größer also das Geschenk, dass es uns schon heute Abend sozusagen frei Haus geliefert wurde!

24.12.2024 – Weihnachten 350 km nördlich des Polarkreises

Wir sind schon sehr gespannt darauf, wo wir denn nun genau gelandet sind und starten morgens direkt eine kleine Erkundungstour mit den Hunden. Na ja, morgens heißt hier so gegen 10 Uhr. Wir befinden uns ja mitten in der Polarnacht, bei wolkenlosem Himmel gibt es ein Zeitfenster von 10-14 Uhr, in dem es „hell“ ist, bei dem Wetter, das wir die nächsten Tage bekommen werden ist das Zeitfenster etwas kürzer. Doch auch daran gewöhnen wir uns ganz gut und sind am Ende eines jeden Tages beeindruckt, wieviele Eindrücke wir in dieser kurzen Zeit (meist ca. 3 Stunden) der „Helligkeit“ sammeln durften.

Blick aus unserem Wohnzimmerfenster

Da es gegen 14 Uhr schon wieder dunkel wird verbringen wir den Rest des Tages in unserem gemütlichen Haus. Wir fühlen uns hier wie komplett aus der Zeit gefallen, kaum zu glauben, dass heute Weihnachten ist. Aber die liebevolle Deko unseres Vermieters bringt es uns wieder in den Sinn.

Weihnachten 2024 – 2.500 km fern der Heimat und 350 km nördlich des Polarkreises, das hat schon was!

Die Norweger essen Weihnachten traditionell Stockfisch. Es heißt, dass man ihn wie frischen Fisch zubereiten kann, wenn man ihn eine Zeitlang in Wasser legt. Als wir im Sommer 2022 durch Norwegen gereist sind haben wir vor allem auf den Lofoten viel trocknenden Stockfisch gesehen. Wenn man dann aber auch gesehen hat, wie viele Vögel auf dem trocknenden Fisch gesessen haben und dazu auch noch gerochen hat, wie es dort dann riecht kann einem die Lust darauf ein wenig vergehen. Wir haben kurz überlegt, waren dann aber doch sehr froh, unseren Raclette-Grill mitgenommen zu haben.

25.12.2024 – Nur ein kleiner Ausflug

Als wir am nächsten Morgen aufwachen ist der Regen auf der Straße doch ziemlich überfroren und alles eine ganz schöne Eispiste. Dazu pfeift ein ordentlicher Wind. Wir machen uns trotzdem auf den Weg! Es ist das erste Mal, dass eine Straße etwas schlecht zu befahren ist, obwohl der Winterdienst auch in der Weihnachtsnacht mehrmals unterwegs war. Schon auf der Rücktour ist die Straße daher auch wieder komplett frei. Daher ist zum Glück nur der Hinweg ein bisschen hakelig für uns, da wir im Gegensatz zu den Norwegern nur mit Winterreifen und ohne Spikes fahren. Aber es geht und wir sammeln viele schöne Eindrücke, auch wenn der Wind manchmal so stark ist, dass es schwierig wird, die Autotür zu öffnen.

Diese tiefe Ruhe ist so beeindruckend…

Da die Witterung doch sehr ungemütlich ist entscheiden wir uns, nach Sortland zu fahren, da wir es dort etwas geschützter vermuten. Doch auch hier pfeift der Wind uns den Eisregen ins Gesicht und wir hätten durchaus auch Spikes unter unseren Füßen brauchen können. Dennoch werden wir einmal wieder belohnt. Zum Einen ist der Hafen eindrucksvoll erleuchtet, zum anderen werden wir dort lautstark von zwei Robben begrüßt, die jedoch leider nicht auf ein Foto wollten 😉

Hier haben uns zwei Robben erwartet 🙂

26.12.2024 – Erste Schneewanderung

Heute starten wir unsere erste kleine Wandertour. Entweder haben wir uns schon ein wenig an die Polarnacht gewöhnt oder es ist heute tatsächlich etwas früher hell als gestern. Temperatur mit 1 Grad auch ganz angenehm für einen Ausflug.

Wir starten um kurz vor 10 Uhr in den „Tag“ der Polarnacht, ganz klein vor den Bergen kann man Häuser erahnen…

Wir wollen heute eine einfache Winterwanderung auf den Kollen machen, um die Verhältnisse zu testen, biegen dann aber doch weiter bergauf in Richtung Blåheia. Insgesamt sind wir 2,5 Stunden unterwegs, das Zeitfenster der „Helligkeit“ in der Polarnacht ist ja eher klein 😉 Getroffen haben wir keine Menschenseele, sind aber zwischendrin mehrmals auf einen beleuchteten Tannenbaum gestoßen. Die Wanderung im tiefen Schnee war recht anstrengend, daher waren wir sehr glücklich über die Begleitung eines kleinen Bächleins, der uns mit klarem und frischem Wasser versorgt hat.

Da wir die Zeit wegen der nahenden Dunkelheit etwas im Blick behalten müssen schaffen wir es „nur“ bis knapp oberhalb der Baumgrenze. Dort oben ist es recht windig und es schneit, daher ist die Sicht nicht ganz so schön wie erhofft, aber dennoch traumhaft.

Wir sind dann doch ganz froh, als wir nach 2,5 Stunden wieder unten ankommen. Teilweise konnte man die Schneedecke sehr gut begehen, teilweise sank man jedoch knöcheltief ein. Mit etwas Pech vereinzelt auch schon einmal knietief – die Hunde hatten damit offenbar keine so großen Probleme, sie liefen auch bis zum Ende noch vergnüglich und fröhlich. Kurz vor dem Dunkelwerden traten wir dann die Rückfahrt an, an diesen schönen Ausblicken können wir uns auch gar nicht satt sehen – zum Glück hatten wir noch ein bisschen Tageslicht um kurz vor 14.00 Uhr 😉

So stimmungsvoll …
Beschwingt zurück mit unserem neuen Lieblingslied

27.12.2024 – Besondere Begegnungen

Heute morgen regnet es draußen (wie fast die ganzen letzten Tage) in Strömen und wir überlegen, ob wir heute überhaupt aus dem Haus gehen werden. Ein Blick aus dem Fenster macht uns die Entscheidung jedoch gleich viel leichter: Es stehen tatsächlich zwei Elche vor unserer Tür! Da sind die Lebensgeister natürlich sofort geweckt :-))

Direkt aus dem Wohnzimmerfenster

Nun starten wir sofort ganz beschwingt in den Tag und lassen uns von dem Regen auch nicht weiter abschrecken. Eigentlich wollen wir bei Liland ein wenig mit den Hunden wandern, bleiben dann aber irgendwie in Maurnes hängen, weil es dort am Hafen so schön ist. Und hier erwartet uns prompt das zweite Geschenk des Tages – zwei mächtige Seeadler aus nächster Nähe!

Majestätisch!

Weil es uns hier so gut gefällt laufen wir mit den Hunden noch eine schöne Runde am Hafen entlang und durch die Bucht. Unterwegs treffen wir auch hier wieder auf einen beleuchteten Tannenbaum 🙂

Hafen von Maurnes bei Ankunft um 11.30 Uhr
Auch hier wieder ein beleuchteter Tannenbaum 🙂
Hafen von Maurnes bei Abfahrt um 13.00 Uhr

Total beglückt treten wir nun die Heimreise an – es ist wirklich faszinierend, wie viele wunderschöne Dinge wir hier in den täglichen 3 Stunden Tageslicht geboten bekommen.

28.12.2024 – Auf den Strandheia

Okay, vielleicht nicht ganz, denn dafür reicht unser kurzes Zeitfenster an „Tageslicht“ nicht aus 🙂 Ganz rauf sind es 647m, im Sommer/Herbst ist die Strecke mit über 3 Stunden angegeben. Jetzt im Winter zur Hochzeit der Polarnacht haben wir es heute immerhin auf 200m geschafft! Aber auch von da hatten wir einen richtig schönen Ausblick, für den es sich absolut gelohnt hat 🙂

Wie in Norwegen oft üblich führt der Weg über weite Strecken durch ein steiniges Flussbett eines kleinen Bächleins, das bei dieser Witterung über weite Strecken gefroren ist. Wir versuchen daher, möglichst wenig auf dem vereisten Hauptweg sondern etwas daneben zu laufen, werden jedoch immer mal wieder überrascht, weil wir hier dann plötzlich bis zum Knie einsinken. Kurz gesagt: es ist ein bisschen anstrengend und beim Aufstieg fragen wir uns etwas mulmig, wie wir hier wohl heil wieder herunter kommen werden 😉

Es dauert hier nicht lang und wir befinden uns knapp oberhalb der Baumgrenze. Und dort oben scheuchen wir tatsächlich einen Polarhasen auf! Leider ist er so gut getarnt und auch so schnell, dass wir ihn nicht fotografieren können. Polarhasen gehören zu den Tieren der Arktis. Sie leben größtenteils in den arktischen Regionen Nordkanadas und Grönland, kommen aber auch in Nordnorwegen vor. Zum Glück haben die Hunde ihn weder gesehen noch gerochen 😉

Wir wissen ja schon, dass die Norweger echte Wanderer sind, das haben wir im Sommer 2022 schon auf beeindruckende Weise erfahren. Auf dieser Strecke sind wir tatsächlich mehreren anderen Menschen begegnet, die uns sehr leichtfüßig mit Skistöcken oder Steigeisen entgegen kamen. Wir sind dann doch sehr froh, dass wir wahrscheinlich deutlich weniger elegant, aber immerhin heil wieder unten angekommen sind!

Auf dem Rückweg kommen wir an einem Supermarkt vorbei. Irgendwie lässt es uns keine Ruhe, dass wir nun schon zum zweiten Mal in dieser Gegend sind und immer noch keinen Stockfisch probiert haben. Das wird nun mutig nachgeholt! Die Norweger essen ihn wohl auch gerne als Snack ähnlich wie Chips, daher kaufen wir ihn auch in dieser Variante. Er riecht tatsächlich strenger als er schmeckt, aber so ganz erfreuen tut er uns nicht. Die zweite Portion legen wir in Wasser ein und werden sie in 24-36 Stunden einmal testen 😉

Heute ist es recht diesig und daher schon um 13 Uhr fast wieder dunkel. Da der Strom in Norwegen günstig und es um diese Zeit eh fast immer dunkel ist schalten die Norweger die Beleuchtungen ihrer Häuser gar nicht aus, was wir sehr gemütlich finden. Insgesamt können wir uns an den Eindrücken hier gar nicht satt sehen!

In der Polarnacht um 13 Uhr
Diese Motive werden uns absolut nicht langweilig, sie sind auch jeden Tag wieder ein wenig anders…

29.12.2024 – Eindrücke von der anderen Fjordseite

Heute morgen müssen wir uns alle ein wenig aufraffen. Es ist diesig, nass und windig… Da dies nun schon den 5. Tag in Folge so ist beginnt es doch ein wenig zu nerven. Selbst die Hunde wollen heute gar nicht vor die Tür 😉 Doch da wir die Erfahrung gemacht haben, dass es bisher an jedem Tag in unserem kleinen Zeitfenster der „Helligkeit“ auch weitestgehend trocken war raffen wir uns auf, einmal die andere Fjordseite zu erkunden. Und tatsächlich, auf der Fahrt Schnee, Regen und Wind… Als wir ankommen klart es ein wenig auf und ist trocken und auf der Rückfahrt werden wir wieder von Eisregen begleitet. Anscheinend können wir uns in diesem Urlaub auf unser Glück verlassen 🙂

Wir hoffen, dass uns dieses Glück auch noch weitere Nordlichter bringen wird. Durch den dauerhaften Schnee/Regen ist es die letzten Nächte dauerhaft bewölkt gewesen, so dass wir leider nichts sehen konnten. Obwohl unsere App eine extrem hohe Aktivität von Nordlichtern angezeigt hat konnten wir sie hinter der Wolkendecke maximal erahnen. Gestern klarte es kurz auf und wir konnten für einige Sekunden noch etwas sehen, mit ein wenig Glück gelingt es uns heute auch noch einmal.

Immer wieder so schöne Ausblicke

30.12.2024 – Gleiches Ziel wie gestern, aber völlig neue Eindrücke

Heute zieht es uns noch einmal auf die andere Seite unseres Fjordes, wir wollen erkunden, wie es dort weitergeht, denn gestern sind wir ja nicht allzu weit gekommen. Über Nacht hat es recht viel geschneit, der Himmel ist klar, dadurch haben wir viel Helligkeit heute und machen uns auf den Weg.

Wir passieren die Stellen, die wir gestern schon passiert haben und sind sehr fasziniert, denn heute unter der Schneedecke sieht es wieder komplett anders aus als gestern. Allzu weit kommen wir auch nicht, da die Straße in einer Sackgasse endet und wir hier weder eine Möglichkeit zum Parken noch eine Möglichkeit zum Spazierengehen haben. Also geht es wieder zurück in die Gegend, in der wir gestern schon waren. Das ist aber überhaupt nicht schlimm und wir genießen die Ausblicke in vollen Zügen.

Jeder Blickwinkel ist neu und beeindruckend…

Es ist auch faszinierend, wie unterschiedlich die Eindrücke sind. Dies liegt sicherlich am Schnee, aber auch die Färbung des Himmels, die sich hier sehr schnell ändert. Von einer Minute auf die andere zieht es sich mit dichten Schneewolken zu, um dann im nächsten Moment wieder aufzuklaren. Wir haben gewusst, dass die Gegend für ihre schnellen Wetterwechsel bekannt ist, sind aber doch überrascht über die Schnelligkeit.

Wir haben heute einen kleinen Hafen entdeckt, der genau gegenüber von unserem Haus liegt. Dort haben wir einen kleinen Moment verweilt, um bei klarem Himmel zu fotografieren. Kaum 5 Minuten später hat sich der Himmel komplett zugezogen und es schneit ununterbrochen, um dann wieder 10 Minuten später wieder aufzuklaren. Das ist schon beeindruckend!

Dieser kleine Hafen liegt genau gegenüber von unserem Haus auf der anderen Fjordseite.

Heute Abend haben wir übrigens unseren Stockfisch aus seinem Wasserbad geholt und in der Pfanne zubereitet und ich kann euch sagen – es war ausgesprochen lecker!

31.12.2024 – ein Jahreswechsel der besonderen Art

Zur Feier des Jahreswechsels wollen wir heute eine Wanderung von Sortland aus machen. Doch schon nach kurzer Zeit müssen wir unsere Pläne ändern, denn es wimmelt hier nur so vor Hunden. Da unsere beiden kleinen Rumänen damit noch etwas Stress haben beschließen wir kurzerhand, uns anderweitig zu vergnügen und heute lieber im gewohnten Bereich mit ihnen zu laufen. Doch auch die Fahrt bietet uns wieder fantastische Ausblicke, für die es sich allemal gelohnt hat.

Wie fast jeden Tag werden wir auch heute von zwei Elchen und zwei Seeadlern begrüßt! Die Elche standen sehr fröhlich direkt neben unserem Auto an der Straße und hatten sich zwei Heulageballen geöffnet. Die Bilder von ihnen sind tatsächlich aus dem Auto mit dem Handy aufgenommen worden und nicht gezoomt.

Und wieder zwei Seeadler vor malerischer Kulisse…

Auch heute ist die Zeit der Helligkeit recht schnell vorbei und wir kehren langsam wieder zurück. Mit dem Schneefall und dem aufgeklartem Himmel ist es immerhin schon beinahe 1 Stunde länger hell als an den bewölkten Tagen, so dass wir ein Zeitfenster von guten drei Stunden für Unternehmungen haben. Auch als es dunkler wird erfüllen uns die Eindrücke sehr.

Romantische Stimmung bei Sortland
Diese Farben des Himmels sind selbst in der Dämmerung einmalig…

Zu Hause angekommen bereiten wir uns nun auf den Jahreswechsel vor – dieses Jahr haben wir tatsächlich gleich zweimal Raclette 🙂 Obwohl Sortland nicht ganz klein ist haben wir dort den ganzen Tag nicht ein einziges Knallen gehört. Zu Hause hätten wir mit den Hunden schon ab mittags nicht mehr vor die Tür gekonnt, obwohl Malente ähnlich klein ist. Es ist absolut himmlisch! Und in der Nacht zeigen sich dann auch noch einmal die Nordlichter – ein Feuerwerk der ganz besonderen Art :-))

01.01.2025 – Ein Tag voller Highlights

Es ist kaum zu glauben, dass heute schon unser letzter Tag hier oben sein wird. Wir haben uns inzwischen so an diesen Rhythmus hier gewöhnt. Über Nacht gab es wieder ordentlich Schnee, daher müssen wir den Wagen erst einmal ein wenig befreien. Der Himmel ist klar, so dass unser Zeitfenster der Helligkeit heute etwas größer ist. Noch ahnen wir nicht, was uns in dieser Zeit alles geboten werden wird.

Gleich zu Beginn unserer Tour treffen wir die ersten Rentiere in diesem Urlaub. Als wir vor zwei Jahren im Sommer hier waren gehörten sie fast zum alltäglichen Bild hier. Damals haben wir sehr nach Elchen Ausschau gehalten, in diesem Winterurlaub ist es anscheinend umgekehrt. Denn auch heute kreuzt wieder ein kleiner Elch unseren Weg. Und natürlich darf auch das tägliche Treffen mit einem der zahlreichen Seeadler hier nicht fehlen 😉

Schon allein diese tierischen Begegnungen machen uns unheimlich glücklich, sie werden aber auch begleitet von grandiosen Landschaften und herrlichen Himmelsfarben, wir sind vollkommen verzaubert!

Hier hätten wir stundenlang stehen und schauen können, diese tiefe Ruhe und die Farben, sie sich im Wasser spiegeln sind so faszinierend…
In dieser klaren Luft nimmt der Himmel wieder unheimlich schöne Farben an…
Und hier verabschiedet sich das Tageslicht….

Vollkommen beglückt von diesem letzten Tag kommen wir in unserer kleinen Hütte an und beginnen schweren Herzens, langsam unsere Sachen zu packen, denn morgen geht es langsam wieder Richtung Heimat. Die 4 Tage Fahrtzeit werden wir auch brauchen, um all die schönen Eindrücke und Erlebnisse sacken und wirken zu lassen. Und am letzten Abend setzte das Universum tatsächlich noch einmal eins drauf und beschenkt uns mit einem wahren Himmelspektakel – das ist wirklich unglaublich!

02.01.2025 – Langsam geht es wieder gen Süden

Schweren Herzens müssen wir uns heute von unserer kleinen und gemütlichen Hütte hier verabschieden. Wir haben uns schon so an diesen Rhythmus und diese tiefe Ruhe gewöhnt, dass wir ganz froh über die 4 Reisetage sind, die vor uns liegen und an denen uns die Natur hier noch ein wenig begleiten wird. Los geht es heute bei ruhigem Wetter und wir genießen die Aussicht auf die Bergmassive, die alles andere sehr winzig erscheinen lassen.

Ganz klein die Lichter der Autos…

Wieder fahren wir mit der Fähre von Lødingen nach Bognes. Dieses Mal müssen wir die Hunde im Auto lassen, damit ist mir überhaupt nicht wohl. Auf der Hinfahrt durften Hunde problemlos mit nach oben, aber dies ist anscheinend eine andere Fähre. Nun gut, das müssen wir wohl nun so hinnehmen… Zum Glück ist es nicht kalt und auch die Überfahrt dauert nur eine knappe Stunde. Um die Anspannung ein wenig zu vertreiben stehen wir draußen auf dem Deck und lassen uns den kalten Wind um die Nase wehen, während wir die wunderbare Aussicht genießen. Die Hunde haben die Überfahrt offenbar recht entspannt überstanden, obwohl die Leute im Auto vor uns vergessen haben, ihre Alarmanlage auszuschalten…

Bis mittags genießen wir die schönen Ausblicke. Dann beginnt es zu schneien. Es schneit und schneit und schneit, so dass die Fahrt sowohl im Hellen als auch später im Dunklen recht anstrengend ist, weil die Sicht schon sehr stark eingeschränkt ist.

So war die Sicht ab mittags durchgängig…
Und es änderte sich auch nichts, als es dunkel wurde…

Puh, die Fahrt heute war durch den heftigen Schneefall echt anstrengend, streckenweise sind wir komplett im Blindflug gefahren. Vor allem, wenn uns LKWs entgegenkamen und wir in einer aufgewirbelten Schneewolke verschwunden sind… Das hat uns anfangs eiskalt erwischt, nachher hat man sich die Fahrbahnführung schon eingeprägt, so dass man besser damit zurechtkam. Dennoch waren wir froh, als wir abends unsere Unterkunft erreicht haben. Hier waren wir ja auf dem Hinweg auch schon einmal. Doch dieses Mal… Alles dunkel… Keiner da… Auch ans Handy geht niemand… Da saßen wir nun bei -16 Grad abends um 18.30 Uhr im Auto… Glücklicherweise ist die Betreiberin nach kurzer Zeit gekommen und wir konnten aufatmen. Obwohl die Unterkunft dieses Mal nicht so schön war war es auf dem Platz selbst romantisch schön 🙂

03.01.2025 – wieder zurück über den Polarkreis

Auf die Fahrt heute freuen wir uns richtig, es geht ja nun bei Tageslicht über den Polarkreis! Und obwohl es sehr stark geschneit hat scheint der Pass frei und offen zu sein! Über eine Alternative haben wir auch gar nicht so richtig nachgedacht… Tatsächlich ist diese Straße die Hauptverkehrsader in den Norden und wenn der Pass gesperrt ist gibt es keine wirkliche Alternative. Ja, die Norweger leben mit der Natur und ihren Begebenheiten, die kann so schnell nichts aus der Ruhe bringen und die Dinge werden eben genommen, wie sie sind oder wie das Wetter sie vorgibt. Beneidenswert entschleunigend auf eine ganz besondere Art.

Wir hatten uns eigentlich sehr auf Winterbilder am Arctic Circle Center gefreut, doch hätten wir die Hinweisschilder nicht gesehen hätte man auch beinahe dran vorbeifahren können. Alles tief verschneit und menschenleer. Wir wagen uns zumindest auf einen kleinen Spaziergang mit den Hunden bei eisigem Wind und -18 Grad.

Die Fahrt durch die Tundra über den Polarkreis ist faszinierend. Es ist einfach nur weiß, egal wohin man blickt. Und es ist nicht so richtig zu erkennen, wo der Schnee in den Horizont übergeht und umgekehrt. So etwas haben wir auch noch nie erlebt.

Mittags am Polarkreis auf der Hauptverkehrsader hier
Das Arctic Circle Center tief verschneit – im Sommer sah es komplett anders aus
Einfach weiß über weiß – auch mittags am Polarkreis auf der Hauptverkehrsader 😉

Okay, bei dem eisigen Wind fällt die Tour mit den Hunden entsprechend kurz aus. Es geht weiter und bleibt weiß. vor allem auf den kurvigen Passstrecken hat man eher das Gefühl, in einer Bob-Bahn zu fahren 🙂

Erinnert eindeutig an eine Bob-Bahn 🙂

Am frühen Nachmittag finden wir eine Stelle, wo wir etwas windgeschützt bei immerhin -16 Grad mit den Hunden gehen und zugleich traumhafte Aussichten genießen können.

Noch einmal alles mit allen Sinnen aufsaugen…
Einfach nur schön…
Ja, es ist schon ein bisschen kalt 🙂

Nach dieser schönen Runde liegen nun die letzten Kilometer bis Trondheim vor uns. Hier werden wir heute übernachten. Wir haben ein ganzes Haus in einer sehr charmanten Siedlung für uns. Leider müssen wir uns erst durch den Schnee kämpfen und finden das Haus auch ohne Heizung vor. Trotzdem haben wir noch einen schönen Abendspaziergang inmitten des Schnees hier, den wir sehr genießen und die Nacht ist ein wenig frostig, aber dennoch erholsam.

04.01.2025 – Heute erreichen wir Schweden

Obwohl wir jetzt ja immer weiter nach Süden fahren wird es kälter und kälter… Die Vesterålen und die Lofoten sind durch den Golfstrom bekannt für ihr mildes Klima im Winter. Hier hatten wir immer Temperaturen um den Gefrierpunkt. Doch heute über längere Strecken -23 Grad, das war dann schon etwas unangenehm. Die Kälte hat schon ziemlich im Gesicht gebissen und auch die Hunde hatten Probleme und hätten zum ersten Mal ihren Pfotenschutz gebraucht. Doch da wir heute ja Fahrtag hatten haben wir es auch so geschafft. Obwohl wir ja nun schon mehrere Stunden im beheizten Auto sitzen frieren uns hinten im Auto die Scheiben von innen.

Heute ist für uns auch aus einem zweiten Grund ein besonderer Tag, denn wir haben nun die Polarnacht hinter uns gelassen. Ihr könnt euch überhaupt nicht vorstellen, wie wir den ersten Sonnenstrahl heute wahrgenommen haben. Es war ein Gefühl, als würden sämtliche Sinne explodieren -einfach nur irre! Wir haben dort oben überhaupt nicht das Gefühl gehabt, etwas zu vermissen, aber dieses Gefühl von Helligkeit und Tageslicht ist absolut überwältigend. Wir können erahnen, was die Zeit der Mitternachtssonne für die Norweger bedeutet. Für uns war es im Sommer schon ein grandioses Erlebnis – wie muss es dann für die Norweger sein, die aus der Polarnacht kommen?

Die Sonne!!! Wir haben sie wieder!!!

Was uns unheimlich fasziniert ist die Tatsache, dass über den Gewässern bei – 23 Grad Nebel aufsteigt.

Was für ein Reisetag! Abends kommen wir glücklich und erfüllt von all diesen vielen unterschiedlichen Eindrücken in unserer Unterkunft in Fjällbacka an. Zum Glück ist es sauber, gemütlich und kuschelig warm 🙂

05.01.2025

Nun wird es ernst und geht immer mehr Richtung Heimat. In Fjällbacka starten wir noch mit Minustemperaturen, auf dem Mittagsspaziergang haben wir dann jedoch schon Plusgrade und Tauwetter. Auch die Ausblicke auf der Fahrt sind nicht mehr so spannend. Dafür kommen wir recht gut voran 😉

Norwegen im Winter – ein wirklich unvergessliches Erlebnis

Diese Reise war wirklich ein einmaliges und besonderes Erlebnis!

Wir haben uns ja schon auf unserer Sommerreise 2022 so in dieses wunderbare Land mit all seinen beeindruckenden Naturgewalten und -erlebnissen verliebt. Dies ist durch diese einzigartige Winterreise noch einmal vertieft worden! Es ist einfach eine ganz besondere Erfahrung, mit dem Rhythmus der Natur zu leben und auch zu spüren und zu erfahren, dass die Menschen vor Ort dies ganz selbstverständlich tun. Da wir unsere Reise kurz nach der Wintersonnenwende angetreten haben waren wir an den kürzesten Tagen dort oben in der Polarnacht. Und obwohl die Phasen des Tageslichts recht kurz waren konnten wir unbeschreibliche Eindrücke und Erfahrungen sammeln. Gefühlt sind wir komplett in eine andere Welt abgetaucht, die Zeit dort stand für uns quasi still, daher hat uns weder die lange An- noch die lange Abreise gestört. Auch die Fahrten haben uns etwas entschleunigt und uns geholfen, wirklich anzukommen und uns auch langsam wieder zu verabschieden.

Mit unserer Unterkunft auf den Vesterålen haben wir es sehr gut getroffen und wussten auch den Golfstrom zu schätzen. Bei dauerhaft -23 Grad hätte ich den Aufenthalt sicherlich weniger genießen können 😉

Für all die Erlebnisse dort sind wir unendlich dankbar. Es gibt in Sortland und an anderen Orten die Möglichkeit, Elch-Safaris, Seeadler-Safaris und Polarlichter-Touren zu buchen. Wir hatten das Glück, dass wir all dies direkt vor der Haustür hatten – was für ein Geschenk! Jeden Tag haben wir auf unseren unterschiedlichen Touren Seeadler und Elche sehen können. Im Sommer 2022 haben wir uns noch so gewünscht, einmal einen Elch zu sehen und nun waren sie so zahlreich da. Dafür haben sich die Rentiere eher versteckt gehalten, die haben wir im Sommer sehr täglich und zahlreich getroffen. Man mag es ja auch kaum sagen, aber all die Aufnahmen der Polarlichter sind direkt bei uns vor dem Haus entstanden. Kein stundenlanges Warten in der Kälte, zum Teil haben wir uns nur fix eine Jacke über den Schlafanzug gezogen und sind raus. Und obwohl wir keine Profi-Fotografen sind sind doch ein paar beeindruckende Bilder als Erinnerung entstanden, von denen übrigens keines in irgendeiner Form bearbeitet ist! An diesen Urlaub werden wir sicherlich noch lange denken….

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