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Mein Rucksack, mein Zelt und ich an der Ostsee und auf Fehmarn

Diese Zeiten sind etwas ganz Besonderes für mich, denn hier bin ich wirklich für mich allein unterwegs. In unserer Welt ist es leider selten geworden, einmal wirklich ganz bewusst Zeit mit sich, der Stille und der Natur verbringen zu dürfen.

Mich erfüllt es immer wieder mit einer tiefen Dankbarkeit und dabei spielt es auch hier keine Rolle für mich, ob ich weiter weg oder unmittelbar vor der eigenen Haustür unterwegs bin. Unterwegs ist unterwegs! Der Kopf wird frei und ich genieße es sehr, mich einfach nur auf das Wesentliche besinnen zu können. Fragen wie „Schaffe ich es bis zum nächsten Schlafplatz?“, „Bleiben Zelt und Klamotten trocken?“, „Kann ich noch irgendwo meine Flasche Wasser auffüllen?“ lassen viele andere Dinge in den Hintergrund treten. Die ersten Tage kämpft mein Körper noch ein wenig mit der ungewohnten Anstrengung und es kostet mich ein bisschen Überwindungskraft dabei zu bleiben. Der Rucksack ist schwer, die Füße tun weh, die Beine schleppen sich… Aber dann gibt es den Punkt, an dem sich das alles wie von Zauberhand auflöst – die Füße laufen von allein, der Rucksack fühlt sich zu mir gehörig an und scheint auf einmal gar nicht mehr so viel zu wiegen. Ab diesem Moment tauche ich so richtig in den Rhythmus meiner Wanderung ein – dieses Glücksgefühl ist schwer zu beschreiben, probiert es doch am Besten selbst einmal aus 😉 Mich macht es beinahe ein bisschen süchtig und es fällt mir oft schwer, danach wieder in den Alltag einzutauchen.

Wie ihr ja inzwischen schon wisst bin ich ein großer Fan davon, die Dinge, die unmittelbar vor einem liegen ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen. Auf der Insel Fehmarn haben wir schon den einen oder anderen Urlaub verbracht und doch habe ich die Insel auf meiner mehrtägigen Wanderung noch einmal ganz neu kennenlernen dürfen.

13.08.2024 – Anfahrt und erster Start auf der Insel

Nach längerer Pause geht es nun endlich wieder los und ich gönne mir einige Tage Auszeit mit mir, meinem Rucksack, meinem Zelt und der Natur. Die Sonne lacht und ich freue mich riesig auf die Zeit!

Ich starte von zu Hause aus mit dem Bus, was sich ein wenig umständlich gestaltet, da die Anbindungen etwas kompliziert sind. Am späten Vormittag komme ich jedoch ohne größere Umstände in Großenbrode direkt vor der Fehmarnsundbrücke an. Bevor ich mich in mein kleines Abenteuer stürze brauche ich noch eine kleine Stärkung. Auf meine Frage, ob es in der Nähe einen Bäcker gibt werde ich fröhlich losgeschickt mit den Worten „Ja, da vorne gleich!“ Als ich mich dann mit meinem 15kg schweren Rucksack bei 30 Grad auf den Weg mache dämmert mir, dass da vorne sehr unterschiedlich ausgelegt werden kann, zumal ich in die für mich verkehrte Richtung laufe. Aber was soll´s, das werde ich schon schaffen!


Also mache ich mich gut gestärkt auf den Weg und freue mich darauf, mir auf der Brücke den Wind um die Nase wehen zu lassen. Bisher habe ich sie immer nur mit dem Auto überquert. Doch schon nach kurzer Zeit bekommt meine Freude einen kleinen Dämpfer. Aufgrund von Bauarbeiten ist die Brücke für Fußgänger und Radfahrer gesperrt. Es ist ein Shuttle eingerichtet, doch man braucht etwas Geduld… Mir wird ein wenig mulmig, als ich feststelle, dass der Shuttle mich nicht am Ende der Brücke absetzt, sondern etwas weiter ins Landesinnere fährt, wieder in die für mich verkehrte Richtung. Die Radfahrer nehmen es recht gelassen, aber für mich sind ein paar Km Umweg schon eine ganze Menge, zumal ich noch keine Ahnung habe, wie weit ich es mit dem Gepäck schaffe und ob ich mein Tagesziel dann überhaupt erreiche. Aber es nützt ja nichts und ich mache mich auf den Weg. Nach einigen Km treffe ich dann auf die Küste und sofort ist jeder Ärger verflogen…

Zugegebenermaßen ist mir der Trubel hier in Burgtiefe doch etwas zuviel und zu touristisch, aber das Meer begleitet mich und ich sauge die Eindrücke auf. Von jetzt an wir das Meer mich auf meiner gesamten Tour begleiten 🙂

Durch den Shuttle ist es doch etwas später geworden, aber nach insgesamt 5 Stunden erreiche ich den für heute anvisierten Campingplatz Südstrand. Und klar, für mein kleines Zelt und mich haben sie noch ein Plätzchen frei. Ich bin ganz schön geschafft und froh, als ich alles aufgebaut habe. Die Dame an der Rezeption war so beeindruckt davon, dass ich allein zu Fuß mit Zelt und Rucksack unterwegs bin, dass ich den Platz glatt zum halben Preis bekommen habe. darauf gönnen ich mir erst einmal einen Kaffee – dieser kleine Campingkocher ist echt der Hit 🙂

Nachdem ich mein Abendbrot in Gesellschaft von einer Hasenmama und vielen, vielen neugierigen kleinen Hasen-Jungen genossen habe schnappe ich mir mein Buch und genieße die Abendstimmung am Strand.

Erfüllt von diesem Tagesausklang krieche ich erschöpft aber glücklich in meine kleine Koje…

14.08.2024 – Vom Südstrand bis Puttgarden

Als ich am nächsten Morgen aufwache fühle ich mich alles andere als erholt. Die Füße schmerzen, die Beine sind unheimlich schwer und die Nacht auf der ungewohnt harten Isomatte, die zudem leider auch noch Luft verloren hat hat auch nicht zu einer guten Regeneration beigetragen. Der Rucksack erscheint mir schwerer als gestern und ich frage mich gerade, warum genau ich mir dies hier noch einmal antue. Aber während ich mich dies frage bin ich schon unterwegs und die Frage beantwortet sich ganz von alleine. Vom Südstrand aus führt ein kleiner Trampelpfad direkt an der Küste entlang bis zum Leuchtturm Staberhuk. Ich sehe das Meer glitzern, genieße die Ruhe und den wunderschönen Anblick mehrerer Kormorane, die die Stille und die Sonne an der Steilküste genießen.

Bei diesen Ausblicken vergeht die Zeit wie im Fluge und es dauert nicht lang, da bin ich schon am östlichen Zipfel der Insel, am Leuchtturm Staberhuk angekommen. Von hier aus geht es die Küste wieder Richtung Norden nach oben. Auch hier immer wieder traumhaft schöne Ausblicke. Auch für Verpflegung ist gesorgt, beinahe der ganz Weg ist flankiert von riesigen Brombeerhecken, der Genuss der Beeren sorgt immer wieder für einen Frische-Kick.

Auf dem Weg überlege ich schon einmal, welchen Campingplatz ich für heute wohl anpeilen werde. Ich habe die Wahl, entweder den Klausdorfer Campingplatz zu nehmen oder direkt weiter nach Puttgarden zu laufen. der eine Platz erscheint mir ein wenig zu nah, der andere Platz ein wenig zu weit weg. Na ja, erst einmal muss ich sowieso noch ein wenig weiter. Natürlich wieder mit schönen Ausblicken und einer kleinen Mittagspause, in der ich eine Gruppe Alpakas beim Baden beobachten konnte.

Bei all den schönen Ausblicken erreiche ich den ersten Campingplatz doch schneller als gedacht. Es ist allerdings erst 14 Uhr, also eigentlich noch zu früh zum Beenden der Tagestour. Andererseits zieht es pechschwarz am Himmel auf und für den späteren Abend sind Regen und Gewitter angesagt. Nach einigem Überlegen entscheide ich mich für Mut zum Risiko, fülle meine Wasserflasche noch einmal auf und mache mich auf den Weg Richtung Puttgarden, was noch einmal knapp 10km entfernt sein dürfte. Dank meines eingangs schon erwähnten kleinen Kochers kann ich mir aber auch noch einmal eine kleine Kaffeepause genehmigen.

Zum Glück starte ich ein wenig gestärkt in die letzte Etappe der heutigen Tour. Durch die Baumaßnahmen bezüglich der festen Fehmarnbeltquerung ist es gar nicht so einfach, nach Puttgarden zu gelangen. So führen mich die letzten Km dann auf gefühlt endlosen Straßen an unzähligen Baustellen vorbei… Doch ich schaffe es und werde mit einem schönen Platz belohnt!

Sollte es wirklich regnen hätte ich hier sogar ein kleines Dach über dem Kopf und könnte auch mein Frühstück im Trockenen einnehmen. Auch hat dieser Platz Ladestationen, an denen ich nicht nur mein Handy, sondern vor allem auch die Powerbank aufladen kann. Am späteren Abend trudeln dann auch zwei Gesellschafter ein und bauen ihr Zelt ebenfalls auf der Wiese auf. Ein Radler aus Frankfurt, der aus Schweden kommt und ein Biker vom Bodensee, der aus dem Norden Norwegens kommt. Gemeinsam essen wir im Restaurant und tauschen Reisegeschichten aus, das ist ein richtig schöner Abend.

15.08.2024 – von Puttgarden bis zum Flügger Strand

Nach einem gemeinsamen Frühstück machen wir uns dann allesamt wieder auf den Weg. Meine Mitreisenden frühstücken eher spartanisch, ich gönne mir ein paar frische Brötchen mit Marmelade. Zu meiner großen Freude bekomme ich sogar zwei kleine Päckchen Butter dazu 🙂 Es ist einfach schön, wie die Dinge, die zu Hause einfach dazu gehören hier so eine große Freude auslösen können. Denn Butter ist auf so einer Wanderreise eher ein Luxusgut 😉

Heute erwartet mich wieder eine komplett andere Landschaft. ich starte am Naturschutzgebiet Grüner Brink. Hier ist alles grün und ich bin größtenteils allein auf weiter Flur. Irgendwo hinter dem Grün verbirgt sich die Ostsee, die ich dann später wieder treffen werde. Erst einmal genieße ich die Ruhe und die Natur, auch die kleinen Flächen der Heideblüte und stärke mich ordentlich an den zahlreichen Brombeeren.

Naturschutzgebiet Grüner Brink – es erinnert ein bisschen an die Nordseeküste hier

Nach einiger Zeit treffe ich dann wieder auf die Ostsee, auch hier ist es sehr beschaulich und ruhig. Wer die Ruhe und einen kleinen beschaulichen Campingplatz sucht ist hier genau richtig. Beinahe am ganzen Strand entlang kunstvolle Steinbilder bis hin zu riesigen Labyrinthen und Mosaiken.

Nach diesem schönen Stück direkt an der Ostsee lang tauche ich schon wieder in das nächste Naturschutzgebiet Westermakelsdorfer Huk ein. Auch hier ist es wieder weit und grün, mit einem Binnensee und Schafen, wieder komme ich mir ein bisschen vor wie an der Nordsee.

Westermarkelsdorfer Huk

Die Strecke heute hat es in sich… Mein Ziel ist der Campingplatz Flügger Strand, als ich dort ankomme habe ich etwas über 23km zurückgelegt und bin ganz schön ko. Als ich jedoch höre, was ich dort für mein kleines Zelt bezahlen soll bin ich doch kurz geneigt weiterzulaufen. Aber nützt ja nichts… Dafür bekomme ich einen riesigen Stellplatz ganz für mich und kann mich im Shop mit einem kühlen Alster belohnen. Und als ich dann abends mit einem wunderschönen Sonnenuntergang am Strand belohnt werde ist auch das letzte bisschen Ärger verflogen.

Ist das nicht ohne Worte schön?

16.08.2024 – vom Flügger Strand bis Großenbrode

Leider ist für mich heute schon der letzte Tag auf der Insel, was ein bisschen schade ist. Hoffentlich klappt es später mit dem Bus-Shuttle. Doch erst einmal muss ich mich ein wenig sputen, denn meine Wetter-App meldet heute ziemlich viel Regen. Ich kann gerade noch im Trockenen einpacken und frühstücken, dann ziehen die Regenwolken auf. Macht nichts, nach der Wärme der letzten Tage ja irgendwie auch sehr erfrischend 🙂

So langsam bin ich nun doch ziemlich nass und beginne zu frösteln. Leider stelle ich fest, dass das Material meines Rucksackes doch auch ziemlich porös ist. Er begleitet mich seit 1996 und so langsam beschleicht mich das Gefühl, dies hier könnte seine letzte Reise werden. Hoffentlich bleibt bloß der Schlafsack trocken! Als ich Lemkenhafen erreiche wird der Regen immer stärker. Zum Glück gibt es dort die Aalkate, in der ich meine Mittagspause verbringen werde. Und ja, es wird tatsächlich eine etwas längere Pause, denn direkt vor mir ist eine große Busladung Touristen gelandet und möchte essen. Na ja, ich sitze hier warm und trocken und genieße die Pause. Hoffentlich erreiche ich den Bus-Shuttle noch rechtzeitig…

Als ich meine Pause beende tröpfelt es zum Glück nur noch leicht. Nun geht es weiter südwärts. Am südlichen Ende begrüßt mich der Leuchtturm Strukkamphuk. Um die nächste Kurve herum ist die Fehmarnsundbrücke dann schon fast zum Greifen nah. Für mich geht es nun am Sund entlang, ein Stückchen unter der Brücke durch, um dann in Avendorf den Bus-Shuttle zu erreichen.

Heute läuft alles glatt und ich treffe in Avendorf pünktlich auf den Bus-Shuttle, der mich wieder zurück nach Großenbrode auf das Festland bringen soll. Kaum sitzen wir im Bus beginnt es auch schon wieder zu regnen. Die Stimmung unter den Mitreisenden ist gemischt. Zwei Reihen vor mir sitzt eine Mutter mit ihrer Tochter. Beide sind mit dem Rad unterwegs und wollen die Tour abbrechen, weil all ihre Sachen nass geworden sind und sie nun keine Lust mehr haben. Ich bin sehr gespannt, was mich nachher erwarten wird, wenn ich meine Sachen heute Abend auspacke…

Auch als der Bus-Shuttle uns in Großenbrode absetzt regnet es noch und ich suche erst einmal Zuflucht im Edeka-Markt. Meine Wetter-App verrät mir jedoch, dass der Regen schon bald aufhören soll und tatsächlich zeigt sich dann sogar noch die Sonne! Also, schnell weiter bis zum Campingplatz und flugs die nassen Sachen aufhängen! Zum Glück trocknen sie schnell, so dass ich abends schon einen trockenen Schlafsack habe.

Nach all der schönen Beschaulichkeit auf Fehmarn ist es mir hier in Großenbrode definitiv zu trubelig und zu touristisch. Ich versuche dennoch, mir ein ruhiges Fleckchen am Strand zu suchen, um mein Abendbrot zu genießen, was mir auch gelingt, die Abendstimmung am Meer ist einfach immer wieder schön.

17.08.2024 – von Großenbrode nach Johannistal

Ich starte recht ausgeschlafen in den Tag und beschließe, mir heute einmal ein richtiges Frühstück beim Bäcker im Ort zu gönnen, bevor ich mich auf den Weg mache. Ich ahne hier noch nicht, wie sehr mich dies noch freuen wird, denn die Tour wird doch länger als gedacht… Beschwingt laufe ich los und freue mich über die ersten schönen Eindrücke…

Nach einiger Zeit stelle ich jedoch fest, dass ich aus irgendwelchen Gründen wieder direkt an dem Ort angekommen bin, an dem ich losgelaufen bin… Puh, das wären dann schon einmal mehr 1,5 Stunden mehr auf dem Tacho für heute! Aber ich bin ganz gut im Flow, daher kann es mich nicht allzu sehr schocken. Ich laufe zügig bis kurz vor Heiligenhafen und genieße die dortige Ruhe noch bei einer kleinen Kaffeepause.

In Heiligenhafen bin ich viele Jahre nicht mehr gewesen, hatte es immer als netten kleinen und romantischen Küstenort in Erinnerung. Davon ist inzwischen leider nicht mehr so viel zu merken. Es ist sehr voll und leider auch sehr touristisch. Ich bin froh, als ich mich dort durchgekämpft habe und wieder die Ruhe der Ostsee genießen kann. Direkt hinter Heiligenhafen geht es hoch auf die Steilküste. Der Weg hier führt mich mit traumhaften Ausblicken über die Ostsee dann direkt bis zu meinem nächsten Campingplatz in Johannistal.

Es wird doch spät, durch meinen ungeplanten Umweg heute morgen ist die Tour länger als gedacht. Ich überquere nun ein riesiges Naturschutzgebiet mit weidenden Robustrindern. on ihnen bekomme ich jedoch nur die Hinterlassenschaften zu sehen, weit und breit kein Lebewesen sichtbar – so weitläufig ist es hier! Als ich das Terrain der Rinder verlasse treffe ich eine Frau, die mir entgegenkommt und mit der ich ins Gespräch komme. Lustigerweise stellt sich heraus, dass es die Frau ist, die mit ihrer Tochter im Shuttle-Bus vor mir saß. Offenbar haben die Beiden ihr Tour wohl doch nicht abgebrochen. Sie beschreibt mir, wo sie ihr Zelt aufgebaut haben und laden mich ein, mich doch daneben zu stellen, was ich sehr gerne tue. So habe ich auch hier noch ein wenig nette Unterhaltung, das gefällt mir!

So lasse ich diesen Tag ausklingen 🙂

18.08.2024 – von Johannistal nach Blekendorf

Heute starte ich in die letzte Etappe meiner Tour. Im Shop des Campingplatzes bekomme ich alles für ein ordentliches Frühstück, das ich in Gesellschaft meiner Mitreisenden einnehmen kann. Nach dem Frühstück verabschiede ich mich, die beiden wollen noch etwas bleiben und erst am nächsten Tag weiter radeln. Mein Optimismus bekommt heute direkt am Morgen schon einen kleinen Dämpfer. Ich habe gewusst, dass der Campingplatz in Johannistal direkt an ein Militärgelände angrenzt, das erst kurz vor dem Weißenhäuser Strand endet, doch war in meiner Karte ein kleiner Fußweg eingezeichnet, von dem ich mir erhofft hatte, dass es möglich wäre, diesen zu laufen. Leider war dies doch nicht möglich… Also bedeutete dies für mich ca. 8km mit meinem 15kg-Rucksack direkt neben der Landstraße laufen zu müssen… Erst war ich noch sehr entschlossen, habe aber dann doch eingesehen, dass ich mir damit keinen Gefallen tun werde. Ein Blick auf den Busfahrplan sagte mir, dass in Oldenburg ein Bus fährt, der mich bis an den Weißenhäuser Strand bringen kann. Ich musste mich ziemlich beeilen, aber ich habe es geschafft und konnte dann auf der Busfahrt ein wenig verschnaufen, was nach fast 4 km Sprint mit Gepäck auch dringend nötig war.

Der Bus bringt mich mitten in den Touri-Trubel am Weißenhäuser Strand und ich bin sehr glücklich, als ich diesen hinter mir lassen kann. Alleine am Strand gönne ich mir eine kleine Verschnaufpause. Den Rest der Strecke kenne und liebe ich sehr. Sie führt von weißenhaus durch ein wunderschönes Wäldchen die Steilküste hinauf und dort entlang bis zum Sehlendorfer Strand. Dort gönne ich mir noch ein leckeres Fischbrötchen 🙂 Nun muss ich nur noch weiter bis nach Blekendorf, wo ich heute Abend abgeholt werde. Doch als mir bewusst wird, dass ich dafür wieder das Meer hinter mir lassen und an der Straße laufen werde ist meine Begeisterung nicht mehr ganz so groß. Ich habe Glück und das erste Auto hat ein Nachsehen mit mir, so dass ich meine Wandertour ganz entspannt beenden kann.

Insgesamt habe ich das Gefühl, sehr viel weiter und sehr viel länger weg von zu Hause gewesen zu sein. Diese Tage waren so unheimlich kostbar und haben mich sehr reich beschenkt! Sehr oft habe ich von Freunden und Bekannten gehört, wie toll sie es finden und wie gerne sie es auch einmal machen möchten, sich aber irgendwie nicht so richtig trauen. Ich kann nur allen raten: Macht es! Es braucht nicht viel und beschenkt einen so reich, selbst wenn man sich „nur“ unmittelbar vor der eigenen Haustür bewegt! Vielleicht konnte ich ja hier den einen oder anderen ein wenig begeistern bzw. ermutigen 😉 Wenn dem so ist schreibt mir gerne, ich würde mich freuen!

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